Willkommen bei der Tafel Frankenberg e.V.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
Lebensmittel retten. Menschen helfen.
Frankenberger Land – Klemmbretter mit Papierblöcken und Zetteln waren gestern. Jetzt rücken die Fahrer der Frankenberger Tafel mit Tablets aus, speichern Warenmengen, bestätigen den Lebensmittelspendern ihre Lieferung per Mail. Im Rahmen des Innovationsprojektes „Tafel macht Zukunft – gemeinsam digital“ wird nun auch in Frankenberg mit der „eco-Plattform“ eine webbasierte, übergreifende Software zur Organisation der Spendenprozesse eingesetzt. Die Tafel Frankenberg unterstützt derzeit etwa 1000 armutsbetroffene Menschen in der Region mit Lebensmitteln, die von Geschäften und Märkten gesponsert und damit vor der Vernichtung gerettet werden. Etwa 100 Ehrenamtliche helfen dabei in der Region mit. Durch digitale Lösungen eröffnen sich zunehmend neue Möglichkeiten, den Einsatz der Helfer und Sponsoren noch nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Schon seit Jahren verfügen in Frankenberg alle Kunden des Tafelladens über individuelle Karten, auf denen die Bedürfnisse von Bedarfsgemeinschaften gespeichert sind, sodass von den Sortierteams gezielt Warenkörbe gepackt werden können.
Vorteile für die Organisation
„Die neue eco-Plattform bringt für unsere Organisation ganz neue Vorteile“, sagt Tafel-Vorsitzender Werner Hoffmann. „Es bedeutet Wegfall der papierhaften Lieferscheine und Zustellung digital per Mail an die Lebensmittelsponsoren. Durch die Erfassung der Anzahl der Kisten erhält man Auskunft, wer wann wie viele Lebensmittel spendet. Die Statistiken signalisieren saisonale Lieferengpässe und lassen einen Zukauf von Lebensmitteln besser planen.“ Aufgrund der gesammelten Daten sei zudem eine bessere Einschätzung möglich, wie vieleMenschen versorgt werden und welche Mengen pro Person ausgegeben werden können.
Federführend für das neue Digital-System bei der Tafel Frankenberg ist Vorstandsmitglied Rainer Dippel. Er war für die Einführung verantwortlich und hat auch die Einarbeitung und Schulung der Fahrer und Beifahrer übernommen. Diese Ehrenamtlichen, die mit den Tafel-Kühlfahrzeugen die Unternehmen anfahren, tauschen sich regelmäßig darüber aus, was man noch verbessern kann und klären offene Fragen. So stellen sie fest, welche Touren an welchen Tagen besonders viel Lebensmittel erbringen und welche Märkte die besten Spender sind. In der Frankenberger Region werden in einem Monat rund 9,5 Tonnen Lebensmittel eingesammelt.
„Sehr positiv ist zu bewerten, dass die Fahrer und Beifahrer, obwohl alle im Rentenalter, die Software eco-Plattform und die Arbeit mit den Tablets zur Registrierung der Mengen so problemlos angenommen haben“, freut sich Rainer Dippel nach den ersten Wochen. Die Nutzung des digitalen Systems laufe reibungslos. „Und besonders hervorzuheben ist auch, dass neben der teils zentral organisierten Nutzung durch die großen Lebensmittelketten auch unsere lokalen handwerklich arbeitenden Bäcker und Metzger die Lieferscheine per E-Mail nicht nur akzeptieren, sonders sogar positiv begrüßen“, fügt Dippel hinzu.
HNA - Frankenberger Allgemeine vom 25.04.2025 Bericht und Fotos: Karl-Hermann Völker