Willkommen bei der Tafel Frankenberg e.V.

Lebensmittel retten. Menschen helfen.

, Hoffmann Werner

Lebensmittel vor dem Mülleimer gerettet

Röddenauer Grundschüler lernten viel bei der Tafel Frankenberg

Alle diese Lebensmittel würden im Mülleimer landen, wenn wir sie nicht bei den Märkten und Bäckereien einsammeln würden.“ Irene Jager, Geschäftsführerin der Tafel Frankenberg, sah, als sie dies sagte und auf Kästen mit Obst und Gemüse zeigte, in entsetzte kleine Gesichter. Eine Projektgruppe der Grundschule Röddenau hatte sich das Motto „Verteilen statt Vernichten“ des gemeinnützigen Tafel-Vereins ausgewählt und stattete nun dem Tafelladen in der Frankenberger Auestraße 19 einen Besuch ab. Es war keiner der drei allwöchentlichen Sortier- und Warenausgabetage, an denen die ehrenamtlichen Teams derzeit für mehr als 900 bedürftige Menschen in der Region Lebensmittel sortieren und verpacken. Deshalb konnten die Kinder sich auch alle Räume genau ansehen. Dennoch wurde an diesem Vortag bereits Gemüse ausgeladen, das die Fahrer Rainer Dippel und Beifahrer Walter Merle im Kühlwagen aus Lebensmittelmärkten geholt hatten, darunter etliche Kartons mit Spargelbündeln. „Mit dem, was heute hereinkommt, werden wir am morgigen Ausgabetag 177 Personen versorgen können“, erläuterte Werner Hoffmann, Vorstandsmitglied der Tafel. „Wenn ihr morgens zur Schule geht, sind unsere fleißigen Fahrer mit zwei Fahrzeugen schon unterwegs.“ Hoffmann führte die Grundschüler durch den Kühlraum. Von dort ging es zur Warenausgabe mit den Backwaren und in den Sortierraum, wo sich Tragekästen mit Gemüse und Obst stapelten. „Manche Lebensmittel sind nicht mehr schön, aber noch genießbar. Wir überprüfen in jedem Fall die Qualität, die absolut einwandfrei sein muss“, versicherte Geschäftsführerin Jager. Sehr genau sahen sich die Schüler für ihr Lernprojekt die Produkte an, auch die Verpackungen. „Blaue Weintrauben aus Brasilien, helle aus Indien – so einen langen Weg haben sie gemacht, und jetzt würden sie weggeworfen?“ fragten sie ungläubig. Aus allen Jahrgangsstufen der Grundschule hatten sie sich in dieses soziale Thema während der Projektwoche eingewählt, betreut von den Lehrkräften Gerda Marburger und Wiebke Neumann. Ganz viele Fragen brachten sie mit, auch zwei „Reporter“, die den Besuch mit den Kameras ihrer Laptops dokumentierten für ihre geplante Projekt-Ausstellung. Nicht nur wer die Waren spendet, wollten sie wissen, sondern auch, wer wohl die Empfänger sein könnten. „Menschen, die so wenig Geld verdienen, dass es nicht reicht, um genug Lebensmittel zu kaufen“, erläuterten ihnen die Mitglieder des TafelTeams. „Darunter auch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.“ Der Film „Lebensmittel retten mit Birne Helene und Tomate Toma Toni“ lieferte am Ende noch einmal sehr anschaulich Stoff für das Abschlussgespräch der Tafel-Gastgeber mit den Röddenauer Grundschülern.

HNA - Frankenberger Allgemeine vom 14.06.2023  Bericht und Fotos: Karl-Hermann Völker

Die Tafel Frankenberg e.V. bedankt sich bei den Schülern für den Besuch und das Interesse an der Tafel-Arbeit!